Unter der Federführung von Frau Clostermann und Frau Dr. Holtmeier-Salvador haben die Streitschlichter zwei Projekttage „Gegen Diskriminierung – gegen Rassismus“ durchgeführt. Am ersten der beiden ereignisreichen Tage nahmen sie die Jahrgänge 5 bis 8 mit auf eine Reise durch Stationen, die den Mädchen und Jungen viel eigenes Mittun abverlangten. In Aktionsmodulen befassten sie sich mit dem Zusammenleben, und wie es gelingen kann. Man hatte den Taekwondo- und Kommunikations-Trainer Giorgos Toupas aus Lastrup eingeladen, der Wege aufzeigte, wie man sich gegen sexuelle Diskriminierung wehren kann. Zunächst aber half er, überhaupt erstmal zu klären, was darunter zu verstehen ist, sei es körperlich, seelisch oder mit Worten, die offiziell und angeblich nur „lustig gemeint“ waren. Besonders gut kam an, wie er mit seiner eigenen Körpersprache vorspielte, dass ein „Nein“ durchaus nicht ernst genommen wird, wenn der Körper dabei eigentlich verspielt „Ja“ sagt. Zwischendurch sorgten witzige Auflockerungsübungen dafür, dass auch das Herumtoben nicht zu kurz kam.
In weiteren Modulen wurden die Filme „Billie Elliott“ bzw. „Unerkannte Heldinnen“ präsentiert. In dem ersten setzt ein kleiner Junge seinen Wunsch, Balletttänzer zu werden, gegen sexistische Vorurteile und Spott durch, im zweiten ließen sich drei afroamerikanische Mathematikerinnen nicht von rassistischer Diskriminierung bremsen und brachten die Raumforschung der NASA entscheidend bis zur Mondlandung voran.
Schließlich bekamen die Fünft- bis Achtklässer noch Gelegenheit, ihre neuen Fähigkeiten auch kreativ anzuwenden: es wurden kurze Rollenspiele ausprobiert oder Videos gedreht, in denen sie Techniken übten, um andere oder sich selbst zu schützen. 
Der zweite Tag war den Neunt- bis Elftklässern gewidmet. Auch sie loteten mit Giorgios Toupas die Untiefen noch erlaubter oder schon als Belästigung geltender körperlicher Nähe aus und übten das unmissverständliche „Nein!“ Dann gewannen sie einen Einblick in effektive Mittel der Selbstverteidigung. Verblüfft ließen sie sich zeigen, wie man mit mühelos erscheinenden, richtig gesetzten Handgriffen auch einen körperlich überlegenen Angreifer außer Gefecht setzt. Im Anschluss experimentierten sie selbst mit diesen Grundlagen des Taekwondo, nicht ohne anzukennen, dass es wohl Routine braucht, diese Griffe auch unter Stress sicher anzuwenden. 
Im Jahrgangsplenum trafen sie dann auf Shai Hoffmann aus Berlin, der sich ihnen als Dozent, Journalist, Demokratieaktivist und generell „Mutmacher“ vorstellte. Sein Anliegen war es, ihnen bewusst zu machen, was für ein Privileg es bedeutet, dass das Grundgesetz die Vielfalt an Identitäten in unserer Gesellschaft schützt. Genau um diese Freiheit auch für die Zukunft, in der sein gerade geborener Sohn aufwachsen soll, zu bewahren, sieht er sich vor der Aufgabe, das Grundgesetz und unsere Demokratie vor Extremismus zu schützen. Die kreativen Mittel, mit denen er dies tut, führte er in einem Video vor: vom Demokratie-Doppeldeckerbus bis zum Tiny House Grundgesetz auf Rädern ist er unterwegs, um die Menschen zu erreichen und mit ihnen ohne Rede- oder Denkverbote auf Augenhöhe ins Gespräch zu kommen. Geleitet wird er dabei von der zentralen Frage: Welches Land wollen wir sein? Als Enkel eines dem KZ entkommenen Juden kämpft er leidenschaftlich gegen Antisemitismus. Unsere MitschülerInnen lauschten seiner Welt beeindruckt und nahmen die Vielfalt seiner Tätigkeitsfelder mit Interesse zur Kenntnis.
Zum Schluss sprach er ihnen Mut zu, über ihren Tellerrand zu schauen und zu springen.
