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Schüler des Copernicus-Gymnasiums erhält ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes

von Dr. Anja Holtmeier-Salvador

 

Am Samstag, den 17.6.23, konnte Justus Gieseler voller Freude die Anerkennung für mehr als sechs Monate arbeistintensiver und spannender Auseinandersetzung mit der römischen Antike in Empfang nehmen: Als einer von zwölf LandessiegerInnenn im rerum antiquarum certamen des Niedersächsischen Altphilologenverbandes hatte er die Möglichkeit erhalten, in einem zweitägigen Kolloqium für ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes ausgewählt zu werden. „Wir haben eingangs den TeilnehmerInnen erklärt, dass wir bis zu zwei Stipendien vergeben können, aber auch keines vergeben müssen.“, ließ die Organisatorin Gabriele Backhaus die zur Preisverleihung im Denkhaus Loccum angereisten Eltern und LehrerInnen der jungen AltphilologInnen wissen. Entgegen der üblichen Erwartung ist die Vergabe des Stipendiums nicht daran gebunden, Latein studieren zu müssen: Den Stipendiaten steht die Wahl ihres Studiums frei. 

Von Anfang an bot der Wettbewerb Denkanregungen auf hohem Niveau und für die Teilnehmenden überwiegend völlig unbekanntem Terrain in der antiken Literatur:

Es begann am 4.11.22 mit einer Übersetzungs- und Interpretationsklausur unter Abiturbedingungen, bei der Justus zum ersten Mal in seiner Schulzeit aus der moralischen Geschichtsschreibung des Sallust zu übersetzen und interpretieren hatte. Wer dies erfolgreich gemeistert hatte, durfte für die zweite Wettbewerbsrunde aus einer vielseitigen Liste ein Thema für eine 40-seitige Hausarbeit auswählen und sich auf der Basis eines Originaltexts der Auseinandersetzung mit immer noch aktuellen Fragestellungen politischer, gesellschaftlicher und psychologischer Natur widmen. Justus Gieseler setzte sich in seiner Ausarbeitung „Was ist Gerechtigkeit? – Kritische Betrachtung des traditionellen Selbstbildes des römischen Volkes unter besonderer Berücksichtigung des Konzeptes des bellum iustum angewendet auf moderne Staatsverfassungen“ mit antiken und modernen internationalen Rechtfertigungen von Kriegsführung auseinander. Die Menge der hierbei verwendeten Primär- und Sekundärliteratur lässt den Zeitaufwand erahnen, das Ergebnis zeugt von sorgfältiger Recherche, hervorragenden Arbeitstechniken, einem kritischen Verstand und Kreativität. Parallel dazu durchlief der Schüler des 12. Jahrgangs den Unterrichtsalltag mit Hausaufgaben und Klausurenphase. Überaus verdient war daher in den Augen der mitfiebernden Fachschaft Latein des Copernicus-Gymnasiums die Einladung zur letzten Runde des Wettbewerbs, bei dem zwei Tage lang über Vorträge mit anschließend zu leitender Diskussion und Einzelgespräche bis weit in den Abend hinein eine Kommission des NAV genau und kritisch überprüfte, ob und wem sie ein Stipendium verleihen würde. Ausgehend vom 70. Brief des stoischen Philosophen Seneca lieferte Justus hierbei die Wissensgrundlage über das sensible Thema Sterbehilfe in Antike und Gegenwart und konnte in der Diskussion wie auch die anderen Teilnehmenden mit der regen Teilnahme seiner Gruppe arbeiten. Deutlich war zu sehen, dass diese Erlebnisse in der Gruppe von 12 begabten und klugen AltphilologInnen aus ganz Niedersachsen auch in diesem Jahr wieder die Basis für langfristige freundschaftliche Kontakte gelegt hatten.

Schulleiter Ralf Göken verwies in seiner Gratulation an Justus darauf, dass er diese Leistungen auch noch zusätzlich zu vielen anderen Aktivitäten vollbracht habe, denn im vergangenen halben Jahr war Justus außerdem an den intensiven Probephasen und Konzerten des Projektorchsters für das 50-jährige Jubiläum des Austauschs zwischen der Norfolk Academy (USA) und dem Copernicus Gymnasium sowie am Austausch selbst beteiligt: „Darauf kannst du außergewöhnlich stolz sein - herzlichen Glückwunsch.“

 

Justus Gieseler  

 

 

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